Meller Unter­nehmens­netzwerk traf sich zum Thema „Energie neu denken“ im Gasthof Schrage in Welling

Mehr Eigenerzeugung von Strom notwendig - geplant durch PV und Windkraftanlagen

Ansgar Böker, Ingenieurbüro Böker; Sandra Kübler, Netzwerkkoordination; Matthias Mittelviefhaus, Osnatech; Tobias Peselmann, PBR Energie, Michael Reich, 1. Vorsitzender vom Meller Unternehmensnetzwerk, Jürgen Ebert,Kreistagsabgeordneter fehlt auf dem Bild

Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden Michael Reich und den Überblick durch Sandra Kübler als Netzwerkkoordinatorin führte Christof Spies, Inhaber und Geschäftsführer der Firma SPIES Packaging, in die Problematik Energiekostensteigerung aus Sicht des Unternehmers ein. Die Expertenrunde eröffnete der Geschäftsführer der pbr NETZenergie Tobias Peselmann.
Er berichtet den rund 40 Teilnehmern von den Möglichkeiten der Eigenerzeugung und öffentlichen Fördermöglichkeiten.

Es folgte ein Beitrag zu Photovoltaikanlagen mit neuester Technik in sehr leichter Bauweise („Sunman“) für die Installation auf traglastbeschränkten Dächern von Matthias Mittelviefhaus, Geschäftsführer der Firma OSNATECH.

Aus Sicht der Politik schilderte Jürgen Ebert, Kreistagsabgeordneter der GRÜNEN, die behördlichen Rahmenbedingungen bei dem Aufbau von Windkraftanlagen im Landkreis Osnabrück und den möglichen aber zögerlichen Veränderungen.

Das Ingenieurbüro Böker aus Lingen klärte die Unternehmensvertreter des Meller Netzwerks auf bzgl. „Regenerative Eigenstromerzeugung für die Industrie – Fokus Windenergie“

Abschließend gab Tobias Peselmann noch einen Einblick in die Wasserstofftechnik und -wirtschaft.

Energie (Strom und Wärme) ist teuer geworden und für viele Prozesse und Produkte sind die Preise so hoch, dass sich damit wettbewerbsfähige Produktionen zum Teil auch in Melle langfristig nicht mehr realisieren lassen. Die Folgen können und werden sein: Verlagerung von Produktionen oder günstigere Energie/Strom durch Eigenerzeugung. Bei der Eigenerzeugung kommt für Meller Unternehmen nur PV-Strom oder Windstrom in Frage. Hier kam man schnell zu dem Thema der Überregulierung. langen Genehmigungsvorgängen und Abwehrhaltungen von Behörden und Politik, trotz eigentlich anderslautender Versprechen durch die Politik.

Da die Gesetzeslagen noch immer keine Verbesserung gebracht haben und die sogenannte Windvorrangflächenausweisung nun erneut mit Verzögerung im Landkreis behaftet ist, versuchen nun einige Meller Unternehmen Windenergie für Eigenverbrauch am Unternehmen zu platzieren, denn hier ergeben sich andere rechtliche Rahmenbedingungen. Im Vortrag des Ingenieurs Ansgar Böker aus Lingen wurde erklärt, dass aber die Kommunen und Städte über dieses Thema wenig wissen, da bisher nur selten zur Anwendung gekommen, einfach aus dem Grund, weil der eigene Windstrom bisher weit teurer war als der Strom „aus der Steckdose“.

In der Diskussion fiel auch die Idee einer Modellkommune Melle „CO2-frei“,

denn bisher gibt es im Landkreis Osnabrück noch keine Modellkommune für das Thema „CO2 frei“. Bei unseren Nachbarn im Landkreis Steinfurt gibt es seit langer Zeit die erfolgreiche Modellkommune „Klimakommune Saerbeck“.

Die Vortragenden und die Teilnehmer diskutierten ob es ggf. für Melle einen Weg geben könnte „Modellkommune“ zu werden. Das brächte Entwicklung in vielerlei Hinsicht. Energieexperte Peselmann informierte, dass in Saerbeck der Bürgermeister der wesentliche Antreiber war und die Politik hier unbedingt als Projektführer nötig sei.

Die Veranstaltung endete am frühen Abend; beim anschließenden gemeinsamen Essen haben sich die Teilnehmer noch länger anregend ausgetauscht.

Zurück